Bis zu den 1960er Jahren war Ruhrort nicht nur die Hauptstadt der Binnenschiffer, sondern auch das wichtigste Zentrum für Livemusik in Duisburg mit vielen gut besuchten Clubs,darunter die Kultbar „Tante Olga“.
Mit dem Aufkommen der Diskos verschwanden die Clubs und damit auch viele Auftrittsmöglichkeiten für Musiker.
Die alte Verbindung zwischen Ruhrort und der Musik möchte der neu gegründete
Verein „Beathafen eV“ wieder aufleben lassen und in Zukunft sowohl Veranstaltungen
mit Livemusik als auch Workshops und Vorträge für Jugendliche und andere Interessierte
anbieten.
Ruhrort ist der Hafen und deshalb fand die erste Veranstaltung von „Beathafen e.V.“ auf dem Wasser statt. An Bord des Fahrgastschiffes „MS Rheinfels“ wurde am 16.7.2011 eine 60er Jahre Party gefeiert - natürlich mit Live-Musik.
Tante Olga
In den 50er und 60er Jahren war Ruhrort das Vergnügungsviertel in Duisburg. Und damals kam die Musik nicht aus der Konserve, sondern wurde live gespielt. Viele lokale und regionale Bands, aber auch Stars und solche, die es werden wollten, tingelten durch die unzähligen Clubs und Tanzlokale.
Am besten erinnern sich alle an die Kultbar „Tante Olga“, wo offenherzig gekleidete Animiermädchen für Umsatz sorgten. Jeder Schiffer zwischen Basel und Rotterdam kannte Olga, jeder musikbegeisterte Jugendliche bemühte sich, in die Bar zu kommen – was die Eltern meist strikt verboten hatten. Hier konnte man live hören, was damals aktuell war, deutsche Rock’n’Roller wie Benny Quick (Motorbiene) etwa oder die frühen Ruhrpott-Beatbands, nicht zu vergessen die legendären Indonesier-Bands aus Holland.
Beathafen-Vorstand Heinz Martin ist Olgas Neffe und hat es nicht zuletzt ihr zu verdanken, dass er Profi-Musiker wurde.
Die 1986 verstorbene Tante Olga verkörpert wie keine andere jene unvergleichliche Mischung, der das alte Ruhrort seine Atmosphäre verdankte – ein bisschen verrucht, ein guter Geschäftssinn aber vor allem ein großes Herz, Offenheit für alle Bewohner und Besucher und grundsolide Bodenständigkeit. So ist sie für den Verein die Symbolfigur geworden, in der sich „Swinging Ruhrort“ widerspiegelt.